Über uns
Großer Zapfenstreich im Fürst Pueckler Park
Kurzer Abriss zur Vereinsgeschichte
- 1511 wird die Schützengilde zu Muskau erstmals durch Ulrich von Bieberstein erwähnt.
- 1656 führte Curt Reinicke, Freiherr von Callenberg mit Billigung des Kurfürsten von Sachsen das „Vogel- und Büchsenschießen“ wieder ein. Nach Verfall der Gilde durch den 30jährigen Krieg feierte am Johannisfest 1656 die neu gegründete Schützengilde, welche die Tradition der alten aufnahm. Ein fröhliches Schützenfest mit Errichtung der traditionellen Vogelstange.
- 1657 hat Curt Reinicke der Schützengilde eine Ordnung gegeben.
- Am Aegidyentage, 1. September 1676 privilegierte sein Sohn Curt Reinicke II. die Schützengilde. In diese Zeit fällt die Einweihung des neuen Schießhauses.
- Gegen 1735 schmolz die Bürgerschaft durch Notlage zusammen, sie hat „aufgehöret zu sein.“
- Am Johannistage 1776 wurde auf Bitten der Bürger mit Genehmigung des Grafen Georg Alexander Callenberg nach 40jähriger Pause wieder ein Schützenfest in der Schlucht im Bergpark statt, die heute Schießskala heißt.
- Am Johannistage 1783 verlieh er der Gilde ein Privilegium.
- Am 5. Juni 1792 schenkte seine Tochter Clementine, verheiratet mit dem Grafen Ludwig Erdmann von Pückler, zu ihrem 22jährigen Geburtstag der Schützengilde eine schöne Fahne aus schwerer, heller Seide.
- Am 30.Oktober 1810 erteilte Pückler der Schützengilde ein Privilegium mit dem Befehl, “daß niemand das Bürgerrecht erlangen sollte, der nicht angelobet, sogleich wenigstens 3 Jahre lang in die Schützengesellschaft zu treten“.
- Sohn Fürst Hermann Pückler erbaute auf der Bürgerheide – Übergabe am 21.November 1826 - ein neues Schießhaus. Fürst und Gilde waren, nach Differenzen über gegenseitige Rechte und Pflichten, froh, dass später Frieden eingetreten war und er bestätigte am 27. März 1830 die Privilegien.
- 1830 war die Gilde verhältnismäßig klein, gegen 1840 bestand sie aus reichlich 150 Mitgliedern. Die Zahl der Offiziere wurde von 2 auf 4 erhöht.
- 1846 erwarb Königliche Hoheit Prinz Friedrich der Niederlande die Standesherrschaft Muskau und übernahm das Protektorat der Schützengilde.
- Im gleichen Jahr traf die Gilde ein schwerer Schlag: das Schützenhaus brannte nieder. Am 15. August 1847 konnte mit dem Königsschießen die Einweihung des neuen Schützenhauses gefeiert werden.
- Eine große Freude bereitete Sr. königliche Hoheit Prinz Friedrich der Niederlande im Jahre 1860 der Gilde: er stiftete ihr drei Kanonen.
- Am 1. Mai 1883 erwarb Traugott Hermann Graf von Arnim die Standesherrschaft. Am 15. Mai 1892 bestätigte er die Statuten und seine Gemahlin Gräfin Caroline, geb. Bismark-Bohlen stiftete eine neue Fahne. Sie besteht aus doppelter Seide und trägt u. a. den Muskauer Stadtspruch: „Einigkeit macht stark“.
- Zum Jubelfest 1911, dem 400jährigen Geburtstag der Gilde, verlieh Sr. Majestät der König von Preußen der Gilde den vergoldeten „Preußischen Adler am schwarz-weißen Bande“. Eine hohe Auszeichnung. Sie trägt die Widmung: „Wilhelm II: König von Preußen. Der Schützengilde zu Muskau zur Feier ihres 400 jährigen Bestehens 1911“.
- Nach Ausgang des Krieges 1914-18 war die Existenz der Schützenzünfte in Zweifel gezogen. Die Muskauer Gilde überlebte.Nach 1933 wurden die Schützenverbände und Gilden in den Deutschen Reichsbund für Leibesübungen eingegliedert. Durch gewandte Verhandlungen mit hohen Nazistellen im Gau Breslau konnte eine Sonderstellung für die Gilde in Muskau erreicht werden. Sie konnte die altbekannte Uniform der „Hirschberger Jäger“, Gewehre und Kanonen behalten.Die Gilde hatte in den Jahren der Nazi-Herrschaft große Schwierigkeiten, u. a. weil der Nazi-Bürgermeister nicht zum Gildemeister gewählt wurde.1935, mit der Wahl des letzten Gildemeisters der Altzeit, Max Simon, nahm die Gilde einen bemerkenswerten Aufschwung. Die Mitgliederzahl stieg auf 180 Mann. Zur Umgehung des angeordneten Hitler- Grußes führte er den Muskauer Schützengruß „Halt fest!“ ein.Die Gilde war nie in kriegerische Ereignisse eingebunden, stets nur eingesetzt für Sicherheit und Ordnung, für den Schutz der Bürger und der Stadt und für Repräsentationen der Protektoren.Durch den fürchterlichen 2.Weltkrieg ging das Eigentum der Gilde fast gänzlich verloren. So endete 1945 durch Verbot mittels SMAD-Befehl Nr. 126 und die Beschlagnahme des Gildeeigentums gem. Befehl Nr. 124 des Obersten Chefs der SMA in Deutschland sowie durch Beschlagnahme des Resteigentums durch deutsche Dienststellen zunächst die Geschichte der „Privilegierten Schützengilde O/L gegr. 1511“.In den Altbundesländern bildete sich 1950 bis Mitte 1970 unter dem alten Gildemeister Max Simon und weiterer 12 Muskauer Schützen die „Traditions-Schützengilde 1511". Die alten Schützen sind verstorben; die Gilde 1511 wurde nie aufgelöst.
- Die Neugründung der Gilde am 01.03.1992 – Festakt am 30.05.1992 ist deshalb ein Wiederaufleben der alten Gilde nach den politischen Wirren in Deutschland in der Folgezeit nach dem 2. Weltkrieg. Der letzte Protektor der Gilde, Hermann Graf von Arnim bestätigte die Rechtsnachfolge als „Muskauer Schützengilde 1511“.Stolz präsentierte die Gilde die zum Gründungsfestakt von Sponsoren gestiftete 1. Fahne der Neuzeit. Neuer Schützengruß: „Schuß heil“!
- 1996 stifteten Schützen und Gönner der Gilde zur Fortführung der alten Muskauer Tradition von 1860 eine Vorderlader-Böllerkanone. Einweihung am 15.06.1996, anlässlich des 4. Schützenfestes der Neuzeit.
- Die alte Gilde war Mitglied des Deutschen Schützenbundes. In Pflege der Tradition trat die neue Gilde in den Sächsischen Schützenbund e.V. (Mitglied des Deutschen Schützenbundes e.V.) und in den Schützenkreis 14 „Schlesischer Schützenbund Bad Muskau e.V.“ am 15.11.1996 ein.
- Der „Große Zapfenstreich“ gehörte auch zum Brauchtum der „Privilegierten Schützengilde gegr. 1511. Diese alte Tradition nahmen die 1992er Schützen wieder auf mit Gebet und Zapfenstreichmarsch.
- Die Schützenfeste fanden traditionsgemäß zu Johanni statt. Nach 55-jähriger Unterbrechung fand 1993 das 1. Schützenfest der Neuzeit unter Teilnahme der Schützenbruderschaft „St. Sebastian Balve“ – Helfer bei der Wiedergründung – statt.
- Höhepunkt des Zapfenstreiches 1994 war die Einführung der von Sponsoren gestifteten, aus weinrotem und tannengrünen Samt bestehenden 2. neuen Fahne.
- Am 28. September 1996 war die Grundsteinlegung für ein neues Schützenhaus; Um- und Ausbau im Jahre 1998 mittels ca. 4000 Std. ehrenamtlicher Arbeit.
- Die 1992 wiedererstandene Gilde erinnerte sich der alten Schießtradition und nahm das „Vogelschießen an der Stange“ wieder auf.
- 2001- ein Jubiläum: 490jähriges Bestehen der Muskauer Schützengilde mit drei tollen Festtagen 15.06. bis 17.06.2001. Über 23 Vereine und 4 Kapellen feierten das größte Schützenfest der Neuzeit.
- Der traditionelle Muskauer Schützenmarsch ist der „Pepita-Marsch“ (Komponist / Autor: Carl Neumann) Im Jahre 2002 bekam die Gilde ein Schützenlied, das „Lied der Muskauer Schützengilde 1511“. (Komponist/Autoren: Mattecka/Tappert)
- 2002 – ein Jubiläum: 10-jähriges Bestehen der Gilde der Neuzeit. Ein Höhepunkt im Leben der Schützengilde, eingebettet in das Stadtjubiläum 550 Jahre Stadtrechte, vom 14.06. bis 16.06.2002. Eingeleitet haben Schützen aus Sachsen das Jubiläum mit dem 12. Landesschützentag des Sächsischen Schützenbundes e.V. mit 400 Delegierten am 13. April 2002 in Bad Muskau.
- 2011 500. Jahre Muskauer Schützengilde gefeiert mit Vereinen und der Stadt Bad Muskau
- 2020 Wegen der Corana Covid19 Pandemie wird das traditionelle Schützenfest abgesagt.